Gerhard Hemmerich - Vorsitzender von 1993 bis 1996

Bei der 136 Generalversammlung, am 20. März 1993. wurde ich zum Vorsitzenden der Kolpingsfamilie gewählt. Schon damals war ich der Überzeugung, dass die Kolpingsfamilie weiter zusammen wachsen muss, damit sie der Bedeutung des Wortes "Familie" gerecht wird. Darum wurde der "Freitagstreff" als wöchentllicher Treffpunkt zum zwanglosen und gemütlichen Beisammensein für Alt und Jung eingeführt. Zwar stellte sich heraus, dass bei den Jüngeren die Begeisterung nicht so groß war, aber die ältere Generation auf so etwas gewartet hatte. Zu den geselligen Angeboten kamen wöchentlich zwischen 20 und 30 Mitglieder in froher Runde, mit vielen Überraschungen, zu heiteren und ernsten Gesprächen im Heim zusammen. Die monatlichen Treffen der KF finden weiterhin an jedem dritten Dienstag im Monat statt.
Neben dem "Freitagstreff", der sehr gut angenommen wurde, veranstalteten wir später auch einen regelmäßigen "Kaffeenachmittag" für die Frauen der Kolpingsfamilie. Unsere Kolpingschwestern waren bei ihren Treffen untereinander immer darauf bedacht, dass die Frauen der verstorbenen Mitglieder den Anschluss an Kolping nicht verlieren und Trost und Geborgenheit in unserer Familie

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finden. Ein anderer fester Termin im Veranstaltungskalender war auch die Nacht vom 31. Dezember auf den 01. Januar. Unser "Silvester im Heim" wurde nicht nur von unseren hiesigen Mitgliedern gerne angenommen sondern auch von den Angehörigen anderer Kolpingsfamilien die hier zur Kur weilten. Die Begeisterung über das Angebot die Silvesternacht gemeinsam zu verbringen war groß. Wir boten ein kalt-warmes Buffet an und bei unserem musikalischen Angebot war die Laune gut und die Zeit verging wie im Flug. Kurz vor dem Jahreswechsel gingen wir mit anderen Gemeindemitgliedern zu einer Mitternachtsandacht ins Münster. Um 0.00 Uhr begann unser Präses Dekan Appold mit einer Andacht die mit dem Sakramentalen Segen schloss.
In meier Zeit als Vorsitzender hatte die Kolpingsfamilie zwei Arbeitseinsätze bestritten. Die Grünfläche vor unserem Kolpingheim befand sich in einem trostlosen Zustand. Der Präses schlug vor, dass freiwillige Kolpingtöchter und -söhne den Vorgarten auf Vordermann bringen könnten. Der Vorstand war der Meinung es sollte eine Mauer gezogen, ein Abstellplatz für Fahrräder geschaffen und eine kleine Fläche neu bepflanzt werden. So erfolgte durch ein Mitglied eine Dauerbepflanzung längs des Geweges, der sogenannten Rabatte.

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Daraus entwickelte sich das erste "Rabattenfest", das seitdem jährlich begangen wird. Der andere Einsatz war die Renovierung des Gartenhauses mit Grundstück, das unser langjähriger Präses, Münsterpfarrer Frey, uns vermacht hatte. In mehreren Arbeitseinsätzen gaben wir dem Garten ein neues Aussehen. Das Gartenhaus wurde frisch tapeziert, gestrichen und gefliest. Leider wollte kein Mitglied unserer Kolpingsfamilie das Wochenendgrundstück in Uissigheim als Verantwortlicher übernehmen, darum haben wir es erst verpachtet und später verkauft.
Eine sehr erfreuliche Entwicklung war zu dieser Zeit, dass wir eine enge freundschaftliche Beziehung zu unseren Kolpingsgeschwistern aus Unterbalbach aufbauen konnten. Sie nahmen fortan an unserem "sommerlichen Wanderspaziergang" und der alljährlichen "Wallfahrt der Kolpingsfamilien des Bezirksverbandes zur Bergkirche nach Laudenbach" teil. Beides fand schon vorher statt aber die Unterbalbacher verstärkten mit einer großen Zahl an Kolpingsgeschwistern unsere Gemeinschaft bei den oben genannten Aktivitäten bis heute. Neben dem Bezirksverband beteiligte sich auch unsere

Kolpingsfamilie mit einem stattlichem Betrag an der Finanzierung des Projektes "OBRA del Peru", das von unserem Kolpingsbruder Paul Dietzel angeregt wurde. Nicht unerwähnt sollen die Kolping-Gedenktage sein. Sie begannen mit einer heiligen Messe um 8:00 Uhr. Nach dem gemeinsamen Frühstück hörten wir im ersten Jahr einen Vortrag von Dr. Achim Blattke, der über "Die Familie im Umbruch" referierte. Der Vortrag des folgenden Jahres stand unter dem Thema "Erzähl mir von Gott". Referent war unser Präses. Man kann sagen, dass die Kolpingsfamilie in den verschiedenen Aktivitäten und gemeinsam verbrachten Stunden zu einer "großen Familie" zusammengewachsen ist. In dieser Familie konnte jeder seine Sorgen und Lasten aber auch seine Freude mit anderen teilen.
Mein bestreben war es, dass während den gemeinsamen Veranstaltungen eine solche Gemeinschaft unter den "Familienmitgliedern" herangewachsen und erlebbar geworden ist. Gesundheitliche Gründe zwangen mich 1996 zur Aufgabe meiner Ämter in der Kolpingsfamilie Bad Mergentheim.

Treu Kolping!

Geschrieben von Gerhard Hemmerich in der Festschrift zum 150-jährigen Bestehen unserer Kolpingsfamilie.